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Eintrag vom 28.09.2017
anima musica goes Stuttgart
Eine aufregende Woche gab es für anima musica kurz vor der Sommerpause. Mittwochs noch ein Konzert in der voll besetzten Kelter und am Freitag auf dem Weg nach Stuttgart.

Kultur in der Kelter, eine Veranstaltung des Liederkranzes Neidlingen die schon zum festen Bestandteil des Vereines gehört und wo sich nun anima musica präsentieren durfte. Die Chorleiterin Gabriele Grabinger stellte eine Auswahl von Liedern aus den verschiedensten Ländern und Kulturkreisen zusammen. Zum Auftakt dann gleich eine Besonderheit. Die Sängerinnen standen nicht wie gewohnt in der Mitte der Kelter, sonder haben sich zwischen dem Publikum und sogar auf der Empore verteilt. So wurde für den Kanon „Da Pacem Domine“ die Akustik der Kelter voll ausgeschöpft. Mit dem Song „The Earth is my Mother“, einem Indianischen Traditional, formierte sich der Chor auf ihrem angestammten Platz. Gabriele Grabinger erklärte den Zuhörer gleichzeitig den Hintergrund des Liedes – die besondere Verbundenheit mit der Mutter Erde, ihren Pflanzen und Geschöpfen.

Es folgten Volkslieder aus verschiedenen Teilen der Welt – Russland, Deutschland, Amerika. Das Highlight des Abends war sicher das Irische Traditional „Danny Boy“. Bei diesem Lied war nicht nur der Chor besonders ergriffen, auch das Publikum genoss den Auftritt. Das lag sicher auch am virtuosen Spiel von Peter Grabinger am E-Piano, der sich dem Song ganz hin gab und noch ein Solo einbaute. Den passenden Abschluss des Abends machte anima muisca mit der geistlichen Pop-Ballade „We Believe - „Schau dich um! Die Menschen sind blind und taub. Wir sind doch alle Eins, eine Menschheit. Warum gibt es so viel Hass und Krieg in unserer Welt.

Wie kann sich das ändern, wenn wir es nicht gemeinsam versuchen. Wir glauben an eine gute Zukunft, an Freiheit und gegenseitiges Vertrauen, an den Frieden, an einen Himmel hier auf Erden." – So der Inhalt des Liedes.

Da schon die nächsten Events auf dem Programm stehen, machte anima musica mit Ihrer Zugabe gleich Werbung für ihr Gemeinschaftskonzert mit dem Musikverein am 21. Oktober 2017. Mit dem Lied „Wenn der Wein blüht“ wurden die Zuhörer schunkelnd nach Hause verabschiedet.

Viel Zeit zum Verschnaufen blieb nicht. Bereits am Freitag machte sich anima musica auf den Weg nach Stuttgart. Zweimal im Jahr lädt die Stadt alle neu Eingebürgerten zu einem Fest in das Rathaus ein. Dieses Mal durfte anima musica gemeinsam mit dem „Orchester der ulturen“, unter der Leitung von Adrian Werum, die Feier mit gestalten. Und darin lag auch die Herausforderung für die Sängerinnen. Im „Orchester der Kulturen“ – wie schon der Name sagt – findet man Instrumente von allen Enden jedes bewohnten Kontinents. Dabei entsteht eine wunderbare Farbpalette an Klängen, die vom Alphorn und Zither bis hin zum Didgeridoo, der Kora und der Oud reicht. In der Welt des “Orchesters der Kulturen” begleitet die Zither eine türkische Baglama. Ein Didgeridoo kann mit derselben Virtuosität wie eine Violine oder Bansur gespielt werden. Und in diesen Klangteppich musste sich anima musica nun hineinfinden. Da im Vorfeld keine gemeinsame Probe möglich war, konnten die Lieder erst am Freitag gemeinsam angespielt werden. Da wurde dann die arabische Hymne mit der Europahymne in der „Symphonie des Lebens“ miteinander verwoben. „Freude schöner Götterfunken“ wurde zu einem Percussion Fest, das fast zum Mittanzen einlud. Dem Anlass entsprechend war das zweite gemeinsame Musikstück „Für mein neues Vaterland“. Die Idee hinter dem Lied war, etwas über das Verlieren und Gewinnen von Heimat zu schreiben. In den 3 Strophen auf Spanisch, Wolof und Türkisch erzählen die Solisten von Ihren persönlichen Erfahrungen beim Aufgeben der alten Heimat, den damit verbundenen Ängsten und Hoffnungen für die eigene Zukunft in einem neuen Land, von dem man nicht weiß, wie es einen aufnehmen wird. Am Ende dieses Wegs steht die Dankbarkeit, eine neue Heimat gefunden zu haben. Was dem Schicksal von den Meisten der Anwesenden sicher sehr nahe kam. Auf sicherem Terrain bewegte sich anima musica dann mit ihren beiden Songs „The Earth is my Mother“ und „We Believe“, die vom Inhalt und ihrer Message sehr gut in diesen Rahmen passten. Das Publikum war jedenfalls begeistert und stimmte dann, zum Ende der Veranstaltung, in die deutsche Nationalhymne mit ein. Die Stadt Stuttgart zeigte sich im Anschluss noch spendabel und lud alle ein sich am Buffet zu bedienen. In lockerer Runde ergaben sich dann noch ein paar nette Gespräche mit dem einen oder anderen „neuen“ Stuttgarter.